(Wedding) Get the party started – Die Feier

        

Vor der Kirche gab es nach der Trauung ein riesen großes Beglückwünschen von allen Seiten. Fotos wurden geschossen, es würde gedrückt, umarmt, gelacht, gefreut.
Dann hieß es noch einmal aufatmen und ins Hochzeitsauto steigen. Mit riesen Hupkonzert fuhren wir entlang und machten einen Abstecher zur Firma des Mannes, wo wir hupend über’s Lager fuhren. Die Idee des Fahrers…
Angekommen bei der Feier hatten wir dann nur ein Hindernis. Ein Baumstamm. Diesen galt es zu zersägen, um Gleichberechtigung und Balance in der Ehe zu zeigen.
Und da sägten wir und sägten wir… Bekamen zur Stärkung Kurze gereicht und… Versagten.
Balance haben wir – Nur handwerklich nicht so ganz.

Man hatte Mitleid mit uns und wir durften nach gefühlten Stunden (Es waren wohl so 10-15 Minuten) endlich aufhören. Stattdessen bekamen wir unser erstes Geschenk – Wein, Brot und Salz, von der Feierlocation.
Wir stiessen mit Sekt und Orangensaft an und verschwanden zum kleinen Paarshooting mit der Fotografin.
Kurz darauf, zurück in die Location, sahen wir das erste Mal den geschmückten Raum, in dem die Feier stattfand.
Nichts war mehr zu sehen, von dem Drama am Vorabend, stattdessen gab es eine lange weisse „T“-Tafel, mit rosa Rosen Gestecken, Servietten Schwänen, rosa Perlen, Papierherzchen, Kerzen, eine „Just Married“ Girlande, unsere Wedding Bubbles (Seifenblasen), Einwegkameras, dem Hochzeitsmenü und Platzkarten.

Der Geschenkemarathon begann und jeder übergab uns Geschenke und wir freuten uns wahnsinnig.
Und dann kam der Moment. Die Hochzeitstorte wurde hinein getragen.
3-stöckig, rosa Sahnecreme, weiße Schwalben, Herzen und Blumen, rote Rosen mit grünen Blättern, Silberkugeln, pinke Herzchen, rosa Glitter und obendrauf unsere Hochzeitsfigur.
Ein Traum. Rosa, Glitzer und Liebe in Form einer Torte.

Und geschmeckt hat sie auch! Gewünscht war Erdbeer Sahne und die bekamen wir auch.
Mit der Hand des Mannes oben (Er wollte es! Er hat die Hosen an.. Ich trag Röcke.), schnitten wir die Torte an und servierten das erste Stück.
Endlich konnten wir uns gemütlich setzen und durchatmen. Den ganzen Tag über waren wir auf den Beinen, mit Nervosität, Aufregung, Glücksmomente, die uns überschütteten und keine Zeit zu realisieren, was überhaupt passiert war.
Jetzt konnten wir uns fallen lassen, den Tag einfach nur noch feiern und die Zeit als frisch gebackenes Ehepaar genießen.
Nach einer kleinen Pause folgte die Hochzeitssuppe und dann war die Zeit gekommen, für unsere Rede. Kurz sollte es sein und ein paar Menschen, die uns am Herzen liegen, wurden angesprochen. Meine Eltern, Menschen, die viele Kilometer auf sich genommen haben, um dabei zu sein, unser Fahrer und Piercer,…
Das Buffet wurde eröffnet. Dekoration aus Wassermelonen, Ananas, Radieschen, Äpfeln und mehr. Kartoffelgratin, Salatplatten, Schnitzel und Bratkartoffeln, Champignons, Fleisch aller Art, Vanille Mousse, Schokopudding und vieles mehr.
Die Kids (4 Babys im Alter von plus minus 10 Monaten und ein Kind) hielten alle auf Trapp, sorgten für Lacher und tolle Fotos.
Es war so toll, nicht nur die Familie bei sich zu haben, sondern auch die Menschen, die viel weiter weg wohnen. Zig Kilometer weit weg und durch’s Internet und schwanger sein kennen gelernt. Und auch sie waren dabei, um unseren großen Tag zu feiern.
Die Schwangerschaft wurde miteinander erlebt, der Geburt entgegen gefiebert, die ersten Fortschritte des Kindes verfolgt. Von Fremden zu Freunden. Vom Internet ins wahre Leben. An dieser Stelle ein großes Danke, dass auch ihr dabei wart. Dass ihr euch mitsamt Kids ins Auto gesetzt habt und her gekommen seid. Für die tollen Geschenke und einfach, dass ihr hier gewesen seid.

Später am Abend wurde es dann Zeit für den Hochzeitstanz, um den wir uns erst drücken wollten.
Wir beide und tanzen? No way! Am Anfang unserer Beziehung wollte der Mann es mir mal beibringen, aber das… Klappte irgendwie nicht so. Vor der Hochzeit dasselbe Drama mit demselben Resultat.
Und nun erklang Phil Collins mit „Can you feel the Love tonight“. Die ersten Töne und der Mann lächelte und zog mich in seinen Arm, bereit zum tanzen.
Wir machten die Augen zu und auf einmal klappte einfach alles. Wir tanzten, hielten uns im Arm und küssten uns. Auf einmal gab es nur noch uns Zwei und die Musik. Die Musik und dieser Moment, der so perfekt war, dass man auch Jahre später immer daran zurück denken wird.

Und so endete der Abend irgendwann. Mit schmerzenden Füßen und Glücksgefühlen. Tausenden Nadeln, die aus der Hochzeitsfrisur gezogen wurden und zu Zweit in der Wohnung, als frisch gebackenes Ehepaar.
Alles war ruhig und wir lagen uns in den Armen. Allein und weit weg vom vorher herschendem Trubel. Hier sind wir, als Mann und Frau und alles war richtig, wie es war.
Wir sagten „Ja“ und machten diesen Tag zum Zweitschönstem in unserem Leben. 24 Stunden Gefühlsachterbahn, Tränen, Lachen und vor allem – Liebe.