Es regnet. Als wenn der Himmel deine Tränen noch unterstreicht. Tröstend und deprimierend zugleich setzen sich die Wasserperlen an die Fensterscheibe, laufen langsam nach und nach herunter und zerfliessen stumm in einem kleinen See. Wie die Tränen, die heiß und bitter von der Wange laufen, am Kinn von den Nächsten abgefangen werden und wie ein Floß hinunterfallen. Wie passend wäre jetzt der berühmte Song von Echt, „Sag mal weinst du, oder ist das der Eegen der von deiner Oberlippe tropft“.
Der Regen ist dort draußen, kalt und und unsanft. Ich bin hier dran, es können also nur Tränen sein. Im Song sollen die Tränen weggeküsst werden aber genau in diesem Moment ist dieser Jemand nicht hier, der sie mir wegküssen würde. Zwar ist er immer noch ganz nah bei mir, in meinem Herzen, aber eigentlich bin ich doch allein, faktisch gesehen zumindest.
Die Tränen kommen eben, wenn man allein ist. Wenn der Moment zum nachdenken gekommen ist und all der Frust, all die Trauer, all der Schmerz rausmuss, hart, gefühlvoll, schrecklich. Du stehst dort und siehst die ganze Situation im Zeitraffer davon fliegen. Jeder Moment ist nochmal da und stürzt dich persönlich zu Boden. Bis du nur noch da liegst, die Tränen vom Kinn hinunter tropfen und du stumm zu Boden siehst. Und alles was du am Ende tun kannst, ist sie wegzuwischen, aufzustehen und so zu tun, als wäre dies nie geschehen.
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Ein Ende
Und wieder habe ich versäumt, ein Ende zu setzen, bevor es zu spät ist. Bevor man nicht mehr abbremsen kann, bevor man nicht mehr die Rückspul Taste drücken kann. Und wieder hätte ich es wissen müssen. Wissen müssen, dass du nicht die Person bist, die ich mir jedes Mal wünsche, die du bist. Du hast 2 Gesichter, das eine ist lieb, fürsorglich, reuevoll. Die Andere kaltblütig, hinterhältig und verlogen. Meist zeigst du dein böses Gesicht, das Gute kommt nur selten zum Vorschein. Und doch falle ich immer wieder darauf hinein, obwohl ich dich schon jahrelang kenne. Aber die Hoffnung lässt die Wahrheit oft vernebeln. Wie gern würde ich sagen, dass du mir nichts mehr bedeutest, kein einziges kleines Gefühl für dich mehr da ist. Aber so ist es nicht. Ich kann sowas nicht behaupten, wenn ich im nächsten Moment schon an dich denke.
Jeder würde es falsch verstehen, es als noch nicht überwundene verlorene Liebe bezeichnen, aber Nein, Gefühle der Art Liebe sind nicht mehr da. Das weiß ich nur zu gut, hierbei muss ich mich nicht belügen.
Manchmal könnte ich daran zerbrechen, aber das wäre nicht fair. Wo du doch nur noch meine Vergangenheit bist. Manchmal zerbreche ich mir den Kopf, frage mich, wieso du nach all der Zeit nicht los lässt und einfach dein Leben lebst. Wieso du all die Sachen tust, die dein eigenes Leben zerstören können. Wieso du mein Leben zerstören willst.
„Bereue nie, wenn du in dem Moment glücklich warst“ Ich bereue aber. Weil ein Teil meines Herzens in sovielen Momenten zerbrochen ist und selbst jetzt sicher noch ein Brocken fehlt. Wenn aus Liebe der größte Fehler meines Lebens wird. Und auch damals hätte ich es wissen müssen, die Notbremse ziehen sollen und auf mich aufpassen müssen.
Eigentlich tut es schon weh, etwas bereuen zu müssen, was mal schön war. Aber nun zerstört es nur noch. Weil man nicht versteht. Weil ich nicht kann. Weil du zerstörst. Weil Vergangenheit sich nicht so leicht abschütteln lässt.
Und ich wünsche mir so sehr, einiges wäre anders verlaufen. Oder man könnte, zumindest jetzt, einen Schlussstrich ziehen und das Thema verblassen lassen. Aber das geht nicht, wenn du immer wieder versuchst, einen Platz in meinem Leben einzunehmen. Und ich jedes Mal kämpfen muss, es nicht zuzulassen, die Hoffnung auszublenden und sich einzugestehen, dass es nie wieder besser wird. Weil du dich nicht änderst. Nicht ändern kannst. Ich bin das kämpfen satt. Du das zerstören nicht auch?
Manchmal wünsche ich mir auch, du könntest einmal das fühlen, was ich fühle. Wenn du nicht mehr der Zerstörer ist, sondern der Zerstörte. Dass ich dir ebenso weh tun könnte. Aber so ein Mensch bin ich nicht. Ich bin nicht so wie du. Vielleicht würdest du damit noch schlechter umgehen, als ich. Das einzigste, was ich mir letzten Endes wünsche, ist ein Ende. Und darauf werde ich warten, Tag für Tag. Vielleicht wird es irgendwann vorbei sein, irgendwann wieder gut sein. Ohne deinen Namen in meinem Leben.
An Tagen wie diesen
Wenn du dich das erste Mal verliebst, dann ändert es dein Leben für immer. Das erste Mal, die erste große Liebe. Mit den größten Schmetterlingen, mit dem Lächeln im Gesicht, dass dich durch deine Welt trägt, die Küsse, die deine Lippen zum kribbeln bringen, die Hand, die Deine fest umschließt. Die Berührungen, die noch Stunden später einen Schauder auf deiner Haut hinterlassen, die Momente, die die Welt einfrieren.
Jedem, wirklich jedem willst du erzählen, wie glücklich du bist, aber das brauchst du gar nicht, denn dein Lächeln verrät dich. Du willst in die Welt hinaus schreien, „Hey, das ist er, das ist meiner und von Niemanden sonst! Wir beide für immer, egal, was passiert.“
Jede Sekunde mit ihm wird zur Unendlichkeit, das aufstehen fällt auf einmal leicht und alles ist gleich viel schöner.
Man hat die rosa rote Brille auf, man ist verloren in der Wolke 7 und doch sollte man aufpassen. Aufpassen, dass man sein Herz nicht verliert, nicht abhängig wird, dass die Gedanken klar bleiben.
Tja. Ich habe nicht aufgepasst. Ich habe den Moment verpasst, an dem es gefährlich wurde. Und das war der Absturz meines Herzens.
Ich habe vergessen, wie es ist, wenn man lächelt, wie es ist, diese Schmetterlinge zu spüren, ich habe vergessen, wie wunderschön Berührungen sein können.
Ich war blind und bin die Klippe hinunter gefallen, rein in den Albtraum, vor dem mich alle gewarnt haben und ich sie hinter meiner rosa Brille nicht gesehen habe.
Weisst du, ich habe heute diesen Song gehört. Er beschrieb, wie groß diese eine Liebe ist, aber wie kalt es sich anfühlt. Wie weh es tut, zu lieben. Wie man zerbricht, an diesem Gefühl. Dieser Song ist viele Jahre alt. Bei den ersten Tönen kam genau das Gefühl zurück, was ich viele Jahre zuvor hatte. Als ich diesen Song schon einmal hörte, meine Augen rot und verweint waren, ein Berg voller Taschentücher vor mir und nasse Ärmel vom Tränen abwischen.
Ich hab dich angeschrien, dir gegen die Brust geschlagen, geweint, gebrüllt, bin zusammen gesunken und du hast mich gehalten. Das war nur ein Moment, von vielen.
Es gibt viele Songs, die ich damals gehört habe und sie erinnern mich auch heute noch an dich.
Ich sehe dich vor mir, wie deine Augen vor Hass glühen. Ich sehe dich vor mir, wie du mich anlächelst und deine Augen strahlen. Und ich kann es bis heute nicht fassen.
Dieser eine Moment. Du kamst auf mich zu, sagtest „Hi“, sahst so unglaublich gut aus und mein Herz schlug schneller. Wir verbrachten Stunden miteinander. Wir lernten uns kennen und lieben.
Genau das, genau dieser Moment ist jetzt 10 Jahre her.
Ich kann dir nicht sagen, ob dieser Tag ein Fehler war. Er hat soviel zerstört, mich zerstört. Manchmal wünschte ich, ich hätte dich nie kennen gelernt. Aber ist es ein Fehler, zu lieben?
Ich dachte, ich kenne dich. Selbst in den schlimmsten Momenten liebte ich dich. Du schlugst mir ins Gesicht und trafst mein Herz. Du hast mich zu Boden geschmissen, mich getreten und jedes Mal stand ich wieder auf, wischte mir die verweinte Mascara aus dem Gesicht, zog meine Sachen zurecht und lächelte.
Man sagt, wenn etwas vorbei ist, erinnert man sich nur noch an die schönen Dinge. Das stimmt. Von den schlimmen Dingen träumt man. Sie sind im Unterbewusstsein, können durch die normalsten Situationen zu Tage kommen und selbst, wenn man denkt, dass es gar nicht mehr weh tut, ist da etwas, was das Herz zusammen zieht.
Er war mein bester Freund. Mein Halt, wenn ich nicht weiter wusste. Ich erinnere mich an all die Dinge, die passierten und die mich veränderten. Wie viel Schmerz kann ein Mensch ertragen? Wie kann man Angst vor der Person haben, die man liebte? Ich hasse nicht. Selbst, wenn ich es wollte, kann ich es nicht und das versteht Niemand. Denn ich verstehe es selber nicht. Vielleicht, weil ich soviel mit ihm erlebte. Vielleicht, weil er auch gute Seiten hatte und genauso oft für mich da war, wie er mich zu Boden riss.
Ich vermisse diese Beziehung nicht, ich vermisse ihn nicht. Ich vermisse es, die zu sein, die ich mal war. Die nicht Tränen überströmt wach wird und im Traum um sich schlägt. Die nicht bei einer falschen Bewegung zusammen zuckt. Die, die keine Selbstzweifel hat, dass sie nicht gut genug ist, weil es Jahrelang so eingetrichtert wurde. Die, die „Nein“ sagen kann, ohne Angst zu haben, dass etwas passiert. Die, die nicht weinend zusammen bricht, weil ihre Vergangenheit sie einholt und Nachrichten dieselbe höllische Trauer und Schmerz auslösen, wie früher.
Nein, da ist keine Liebe. Natürlich nicht. Aber es ist ein Gefühl. Angst, Trauer, Erinnerung. Kann sich ein Mensch wirklich so ändern? Oder kann man sich so sehr täuschen? Ich glaube an das Gute im Menschen. Ich glaubte an dich. Ich glaubte an uns.
Und mit einem eiskalten Schauer einer heißen Hand auf der Wange schrecke ich auf, mein Herz klopft, meine Tränen stehen mir in den Augen. Da war er wieder, der Traum. Von einer Zeit, die lange vergangen ist.
Es gibt Momente, die verändern Leben. Das kann ein Kuss sein. Ein Blick. Ein Lächeln. Eine Faust, ein Schlag, ein niederwerfen.
Das verändert nicht nur eine Beziehung, es ändert dich. Es ändert dein Herz, deine Zukunft.
Doch wie schlimm es auch war, man schaut in den Spiegel, wischt sich die Tränen ab, legt ein Lächeln ins Gesicht und macht weiter. Es sind nur Träume. Es ist keine Gegenwart mehr. Wie schlimm es auch ist, wie sehr es einen zu Boden reisst, letztendlich ist es Vergangenheit. Aber es tut weh, noch heute.
Denn genau an Tagen wie diesen, zerfrisst es mich. Ein Blick auf den Kalender und schon ist man zurück versetzt um 10 Jahre in die Vergangenheit. Du kommst auf mich zu, lächelst. Vielleicht hätte ich mich wegdrehen sollen. Vielleicht hätte ich dich lieben sollen, bis du dich geändert hast. Aber ich habe dir mein Herz geschenkt, bis es fast zu spät war.
Wir reden hier nicht von einer Teenie Liebe. Wir reden von der ersten großen Liebe, die Jahre andauerte und mein Herz zerbrach. Blaue Flecken auf der Haut und im Herzen, Wunden, die weg sind, aber nie ganz verheilen.
Vergangenheit ist vergangen. Aber jedes Jahr am 7.September tut es ein bißchen mehr weh, als sonst. Kommt es ein bißchen mehr in die Erinnerung, die sonst nur für schöne Dinge da ist.
Vielleicht sieht es morgen schon wieder ganz anders aus. Wenn ich das Krönchen grade rücke und im Hier und jetzt bin. Hier, wo 10 Jahre vergangen sind und ich die wirkliche Liebe gefunden habe. Nicht die erste, aber die letzte.