Der Tag des Grauens und der Liebe – Valentinstag

        

Heute ist wieder so ein Tag, der schon Wochen vorher heiss diskutiert wird. „Ich brauche keinen Tag, um meinen Mann meine Liebe zu zeigen! Scheiss Konsum, alles Geldschneiderei! Der Tag ist doch eh nur für Blumenhändler wichtig! Ich muss nicht zwingend an diesem Tag Zeit mit meinem Mann verbringen und irgendwas tolles machen! Ich geh Pärchen im Park vergiften!“
Hallo Valentinstag.
Ich mag diesen Tag. Und das auch, als ich noch Single war. Das Mädchenherz in mir schreit auf und Frau Kitsch freut sich. Überall ist es Rosa und Rot dekoriert, Herzchen hier und da und soviel unnötiges Kitschzeug gibt es zu kaufen, worauf ich sofort anspringe.
Man muss diesen Tag nur erwähnen und sofort wird sich drauf gestürzt. Scheiss Konsum heisst es da von den Leuten, die an Weihnachten dann die größten und teuersten Geschenke kaufen.
Was ist denn schlimm daran, wenn man seinen Partner an diesem Tag mit einer Rose überrascht oder Pralinen und Schokolade verschenkt? Ist es verboten, an Valentinstag Zeit miteinander zu verbringen, wenn dies vielleicht an anderen Tagen zu kurz kommt?
Der Alltag ist da und man hat zu tun. Man nimmt sich vielleicht etwas vor und am Ende scheitert es daran, dass etwas anderes dazwischen gekommen ist. Dann nimmt man sich vielleicht grad so einen Tag als Datum, weil man daran erinnert wird und weil dieser Tag vielleicht doch etwas besonderer ist, als Andere.
Klar, für manche Singles ist es vielleicht nicht so schön, wenn man an jeder Ecke mit der Liebe konfrontiert wird und sich verliebte Pärchen häufen.
Aber wusstet ihr, dass Valentinstag in manchen Ländern als Tag der Freundschaft gilt?
Warum nicht einfach mal der besten Freundin was leckeres backen, einen Tag mit der Familie verbringen, geliebten Menschen zeigen, dass sie einem wichtig sind?
Oder ihr kauft euch selber Schokolade, schmeisst eine Liebesschnulze in den DVD Player, tragt eine Maske auf und kümmert euch mal wieder um euch selbst.
Außerdem hat dieser Tag doch auch nur 24 Stunden, so wie jeder andere. Lasst den Leuten den Spaß, macht den Tag so, wie es euch gefällt, oder ignoriert ihn komplett.
Und danach kann man sich ja immer noch über Mutter- und Vatertag aufregen und Ostern ist ja auch noch.

Wir waren heute übrigens im Kino. Das letzte Mal waren wir dort, als wir noch nicht einmal von der Schwangerschaft wussten. Und wie das so war… Man nimmt es sich immer vor und geht dann doch nicht, weil man sich am Ende doch anders verplant. Da passt der Valentinstag doch ganz gut, ein bißchen Zeit zu Zweit und nur als Pärchen unterwegs.
Perfekt, um Händchen haltend im dunklen Kinosaal zu sitzen und zu schmusen. Ich olle Kitschfrau.
Tränchen in den Augen, Kopf an Kopf und im Arm des Mannes da sitzen und ein riesen großes „Hach“ Gefühl. Perfekt.
Der Mann bekam heute einen Cafe Gutschein, praktisch und irgendwie verbindet es uns ja schon, wo wir unser erstes Date dort hatten. Dazu ganz typisch ein paar Süssigkeiten in niedlicher Verpackung.
Und jetzt verbringen wir den restlichen Abend zusammen und kuscheln. Dazu brauchen wir aber keinen Valentinstag, das machen wir nämlich täglich.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass ihr alle heute einen schönen Tag hattet, egal, ob als Valentinstagsfan oder nicht. Happy Valentine! Wie habt ihr den heutigen Tag denn verbracht?

Bremer Schlachte am Abend

        


Frierend auf einer Brücke stehen, das Stativ richten, Auslöser drücken und warten. Und warten. Und warten…
Ich hätte so gern noch mehr Fotos gemacht, auch an anderen Orten, aber das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Regen, immer und immer wieder. Aber was soll’s, dann wird das halt bald nachgeholt!
Auf den Fotos seht ihr übrigens einen Teil der Bremer Schlachte, von einer Brücke aus fotografiert.


6 Monate von einem Leben lang

        

Wir sitzen zusammen im Auto, auf der Rückbank und halten die Hand des Anderen. Bauchkribbeln, Herzflattern und Anspannung. Der Wagen hält und wir steigen aus. Hier sind wir. Wir und die Menschen, die wir im Herzen tragen. Zusammen laufen wir den Gang entlang, kommen im Warteraum an, wo wir von allen Seiten begrüsst und umarmt werden. Ein letztes durchatmen und die Tür vor uns geht auf. Wir nehmen am Tisch Platz, 2 unserer Freunde ebenfalls.
Die Frau vor uns fängt an zu erzählen, spricht über uns und die Liebe.
„Dass sie sich verliebt anschauen, die Hand des Anderen halten und sich denken, „Das ist der Partner, den ich haben wollte und mit dem ich mein ganzes Leben verbringen möchte“, sprach sie.
Wir stehen auf und hier ist er, der große Moment, dem wir monatelang entgegen fieberten.
„Ist es ihr eigener Wille, der mit der hier anwesenden Christina die Ehe einzugehen, dann antworten sie bitte mit „Ja“.“
Hand in Hand, ich schaue ihn an und er sagt „Ja“. Genau, wie ich.
Mit Tränen in den Augen stecken wir uns die Ringe an, küssen uns und in diesem Moment gibt es nur uns. Nur wir 2 für diesen Augenblick.
Mann und Frau. Eine Unterschrift, ein anderer Nachname, ein Kuss, 2 Ringe. Gefühle, die man nicht beschreiben kann, unendliches Glück.

Und heute stehen wir hier, genau ein halbes Jahr später. Monate der Hochzeitsplanung sind vorüber, der (zweit)schönste Tag wurde gefeiert, Danksagungskarten wurden verschickt und die Hochzeitsgeschenke haben einen Platz gefunden.
Ich mache die Augen zu und denke an diesen einen Tag zurück. Es ist, als wäre es gestern gewesen, all die Gefühle, all die Gedanken, all das Herzklopfen ist noch immer so real und so wunderschön.
Höhen und Tiefen in 6 Monaten, Tränen vor Wut und vor Lachen, sich ärgern und sich freuen.
All das ist gewesen und all das gehört dazu.
Und wenn ich nun hier stehe, den Mann neben mir anschaue, dann weiß ich eins:
Ja, es ist der Partner, mit dem ich mein ganzes Leben verbringen möchte. Mit all seinen Macken. Denn ich bin verliebt und liebe. Nicht, wie am ersten Tag, sondern noch viel mehr. Wir halten die Hand des Anderen und schauen uns verliebt an, genau, wie die Standesbeamtin vor einem halben Jahr sprach.
Und wieder mache ich die Augen zu, gehe zu dem Moment zurück, als ich im weißen Brautkleid, am Arm meines Vaters in die Kirche ging, ihn vor mir sah und wusste, dass ich genau das richtige tue. Weil ich jeden Tag Herzklopfen habe. Weil es Liebe ist.

Danke für fast (in einer Woche) 3 1/2 Jahre, danke für ein halbes Jahr Ehe.
Ein halbes Jahr von einem Leben lang. Ich liebe Dich.